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Der Anfang vom Ende

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Die Zeit vergeht rasend schnell. So schnell, dass ehe man sich versieht, wieder einmal ein paar Monate nach dem letzten Blogeintrag vergangen sind. Ein paar Monate und natürlich auch wieder eine Menge an berichtenswerten  Ereignissen. Das heißt, es muss einiges an Informationen aufgeholt werden.  Schon eine ziemlich lange Zeit ist es jetzt her, seitdem ich aus Kolumbien zurückgekommen bin und damit den letzten Blogeintrag abgeschlossen habe. Doch danach stand für mich noch eine weitere, ganz große Reise an: Es geht ins Nachbarland Peru, für viele Touristen ein durchaus sehr beliebtes Ziel. Neben dem weltberühmten Mysterium um die Inkastadt Machu Picchu hat das Land noch viele natürliche Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie etwa eine unglaublich trockene Wüste und eine gewaltige Bergkette. Unsere Reise beginnt in Ica, genauer gesagt in der Oase von Huacachina, die mitten in der Atacamawüste liegt. Inmitten von riesigen Sanddünen befindet sich der kleine Ort, ein winziger grüner Fleck

Sommer, Sonne, Kaktus

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Mit der Weihnachtszeit neigt sich das Jahr 2018 dem Ende zu und zum ersten Mal in meinem Leben verbringe ich die Feiertage weit weg von meiner Familie, eine Zeit, die, wie ich angenommen hatte, eine der schwierigsten werden sollte. Doch ganz im Gegenteil: Durch die vielen Aktionen, die vielen Feiern und Aufgaben, die mich jetzt erwarten, gestaltet sich diese Zeit als eine der erlebnisreichsten und auch besinnlichsten.  Auch hier schaut man sich den "Grinch" zu Weihnachten an In den Adventsgottesdiensten, die jeden Sonntag im Heim abgehalten werden, kommt auch langsam wirklich Weihnachtsstimmung auf: Wenn man dann gemeinsam im Dunkeln die Kerzen auf dem Adventskranz anzündet, die Lichterketten den Speisesaal erleuchten und auch daheim schon ein Tannenbaum (Auch wenn er aus dem Karton einer Waschmaschine gebastelt ist) auf dich wartet, dann weihnachtet es auch in Ecuador trotz der ungewohnten Hitze sehr.  Und so feiere ich Weihnachten zwar nicht mit der Familie, aber mi

Ein Nikolaus in Flipflops

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Zwei ganz müde Menschen Schon über drei Monate bin ich jetzt in Ecuador und mit der Zeit gewöhnt man sich an alles: An den Lärm, in Form von getunten Motorrädern oder Reggaetonfiesta bis spät in die Nacht, die Straßenhunden, die auch mal im Rudel unterwegs sind und die unglaubliche Aufmerksamkeit, die man hier als "Gringa" ( Das lateinamerikanische Wort für "Weiße", meist spöttisch gebraucht) auf den Straßen bekommt.  Besonders in der Stadt von Santo Domingo, welche in den letzten Jahren durch enormes Städtewachstum entstanden ist und deshalb wohl nicht zu den schönsten Städten Ecuadors zählt, merkt man, dass wir hier eine Besonderheit sind: Touristen sieht man hier nur sehr selten. Wegen unserer auffälligen Herkunft (zwischen all dem schwarzen Haar falle ich hier besonders auf) müssen wir uns hier einiges gefallen lassen: Der ständige Versuch, uns beim Einkaufen, Buchen und Taxifahren übers Ohr zu hauen und die schlechten Flirtereien einiger Männer (meist auf

Ganz nah, aber doch so fern

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Nach unserem Urlaub kehre ich wieder zum Arbeitsalltag zurück: Unterricht im Schulprogramm, die Betreuung der Kleinsten im Heim und die Verantwortung für Patrick an den Nachmittagen. Zwischendurch darf ich dann an einem ganz besonderen Ausflug teilnehmen: Um halb 5 morgens werde ich abgeholt, um das Sozialteam nach Jipijapa zu begleiten. Zusammen mit einem Jungen aus dem Heim findet dort ein Hausbesuch bei seiner Familie statt: Eine mögliche Wiedereingliederung ist bei ihm im Gespräch. Er soll bei diesem Besuch seinen Stiefvater und die Geschwister kennenlernen und das Sozialteam überprüft die Lebensumstände der Familie. Auf der fünfstündigen Fahrt mache ich mich auf so ziemlich alles bereit, was mich dort erwarten könnte. Als ich dann am Haus ankomme, fühle ich mich nicht wirklich vorbereitet: Die fünfköpfige Familie, Halbgeschwister, Mutter und Stiefvater wohnen gemeinsam in einer circa 20 Quadratmeter großen Strohhütte, ohne Fenster, Boden oder fließendem Wasser. Ich fühle mich ü